Freie Hansestadt Bremen, Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr
Laut Umweltbundesamt (UBA) ist der Straßenverkehr für
rund 19 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich. Gleichzeitig
zeigt auch eine Umfrage des UBA, dass sich der Großteil aller BürgerInnen
Städte mit weniger Autoverkehr wünscht. Das Projekt CARE-North und das
Folgeprojekt CARE-North+ setzen hier an und fördern die Verbreitung von Car-Sharing
Konzepten in der Nordsee-Region.
„My car is my castle“ –
lange Zeit stand das eigene Auto für den Inbegriff von Freiheit,
Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Doch für immer mehr Menschen kühlt die
Liebesbeziehung zum eigenen Auto merklich ab: Bei
steigenden Spritpreisen, Reparaturkosten und Versicherungen stoßen nicht wenige
an ihre finanziellen Grenzen. Dazu kommen gerade in Großstädten verstopfte Straßen
und hohe Abgasbelastungen: Was liegt also näher als Car-Sharing? Ein Car-Sharing-Auto
in Bremen entlastet im Durchschnitt 10 – 11 Privat-PKW – entsprechend sinkt der
Parkdruck und auch die Umweltbelastung.
Die
Projekte CARE-North und CARE-North+ haben die Verbreitung von Car-Sharing in
der Nordsee-Region vorangetrieben. Es wurden politische Aktionspläne in den
beteiligten Regionen entwickelt – und auch konkret umgesetzt: So entstanden in
Bremen im Rahmen des CARE-North Projekts allein sieben neue „Mobilpunkte“ sowie
die Planung von 20 kleineren „Mobilpünktchen“ (kleinere Stationen in
Nachbarschaften) – 10 davon werden noch vor Abschluss des CARE-North plus
Projekts umgesetzt. Es wurden Pedelec-Testkampagnen durchgeführt sowie
Pilotprojekte, bei denen die öffentliche Verwaltung ihren Fuhrpark für
allgemeines Car-Sharing zur Verfügung stellte. Hinzu kamen gezielte
Öffentlichkeitskampagnen, um BürgerInnen zum Car-Sharing zu motivieren. Während
Bremen hier z.B. mit dem Maskottchen UDO („use it don’t own it“) arbeitete – „UDO
chillt lieber als zum TÜV zu gehen“ - verbreitete Projektpartner Malmö den
Slogan „no ridiculous car trips“.
„Die Arbeit im transnationalen Verbund hat geholfen,
neue Lösungen für ein gemeinsames Problem zu finden. Wir in Bremen waren z.B.
mit der Umsetzung schon relativ weit und konnten den Partnern Anregungen geben,
um die notwendige politische Unterstützung zu sichern“, so Rebecca Karbaumer
vom Bremer Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, die gemeinsam mit ihren
Kollegen Hendrik Koch und Michael
Glotz-Richter die Projekte koordiniert. Mit der INTERREG IVB Nordsee-Förderung haben
sie gute Erfahrungen gemacht: „Die Förderung hat uns die konkrete Umsetzung des
politischen Aktionsplans zum Car-Sharing überhaupt erst ermöglicht. Auch ist
die administrative Abwicklung zu bewältigen, wenn man weiß, worauf man sich
einlässt.“ Entsprechend aktiv geht es auch mit der Entwicklung von
Folgeprojekten voran: Es sind Antragstellungen bei Bund, Horizon 2020 und bei
INTERREG VB Ostseeraum in Arbeit.